Die Multiparametrische Prostata MRT ist eine Methode, die ganz speziell auf die Prostata zugeschnitten ist. Sie kombiniert verschiedene Messtechniken, mit denen bestimmte Gewebeeigenschaften, wie Zelldichte und Durchblutung des Gewebes analysiert werden können.
Für die Untersuchung ist in der Regel auch die Gabe eines intravenösen MR-Kontrastmittels erforderlich. Die Auswertung erfolgt nach einem internationalen Standard, dem sogenannten PIRADS-Score , aktuell in der Version V2.1 .
Unsere Befunder sind in speziellen Kursen für das Verfahren dafür ausgebildet und trainiert (Q1 und Q2- Zertifikat). Unser Messprotokoll ist durch den Berufsverband Deutscher Radiologen qualitätsgesichert und zertifiziert. Wir führen diese Untersuchung an einem MRT-Gerät neuester Bauart durch (Magnetom Lumina 3T, Siemens), um höchstmögliche Präzision zu gewährleisten.
Eine Vorsorge wird Männern ab 45 Jahren üblicherweise mit der Bestimmung des sogenannnten PSA-Wertes im Blut angeboten. Weitaus nicht immer liegt einer Erhöhung des PSA-Wertes auch tatsächlich ein Karzinom zu Grunde. Viel häufiger sind Entzündungen der Prostata. Bei einer trotz antibiotischer Behandlung anhaltenden Erhöhung von >4 ng/ml wird in der Regel zu einer MRT der Prostata geraten.
In der aktuellen S3-Leitlininen der urologischen Fachgesellschaft empfohlen, bei laborchemischem Verdacht eine sogenannte multiparametrische MRT der Prostata durchzuführen. Von allen bildgebenden Methoden ist diese spezielle MRT weitaus am besten in der Lage, bildgebend einen Karzinomherd im Prostatagewebe zu erkennen. Insbesondere werden die Karzinome, die besonders aggressiv und somit für den Patienten gefährlich sind, aufgrund ihrer speziellen Gewebeeigenschaften gut erkannt.
Durch die MRT ist in so einem Fall eine gezielte Gewebeprobe eines verdächtigen Herdes möglich. Dies kann entweder mittels MR-kontrollierter Biopsie oder aber durch Fusion der MR-Bilder mit dem Ultraschall erfolgen. Die Treffsicherheit einer solchen, bildgebend gesteuerten Biopsie ist wesentlich höher im Vergleich zur Blindpunktion.
Privatpatienten werden die Kosten für die Durchführung einer mpMRT der Prostata in aller Regel vollständig von der Versicherung erstattet. Hierzu erfolgt eine Standard- Abrechung nach der Richtlinien der GoÄ.
Ab März 2023 wurde für gesetzlich versicherte Patienten auf der Basis eines Selektivvertrages zwischen dem Bund Deutscher Radiologen (BDR) und den bisher teilnehmenden Krankenkassen, eine Kostenübernahme vereinbart. Welche Krankenkassen dort teilnehmen, erfahren Sie unter dem folgenden Link bei mediqx.de.
Für die gesetzlich Versicherten der nicht teilnehmenden Krankenkassen existiert derzeit leider noch keine Abrechnungsmöglichkeit für die mpMRT der Prostata. Es gibt allerdings eine Empfehlung nach Absprache zwischen dem Berufsverband Deutscher Radiologen e.V. (BDR) und der kassenärtzlichen Bundesvereinigung (KBV), dass die Kosten bei leitliniengerechter Indikation für eine mpMRT der Prostata von den Krankenkassen übernommen werden sollen. Ein Anfrageformular zur Kostenübernahme bei Ihrer Krankenkasse haben wir vom Berufsverband bekommen und stellen Ihnen dieses in unserem Download-Bereich zur Verfügung. Die darin aufgeführte Musterabrechnung entspricht auch genau dem Vorgehen, mit dem wir in solchen Fällen abrechnen (gilt nicht für Privatversicherte). Bedenken Sie, dass zu den angegebenen Posten noch die Aufwendungen für das Kontrastmittel hinzukommen.